Was bedeuten die Dekubitus Stadien?

Ein Dekubitus (Druckgeschwür) entwickelt sich in vier verschiedenen Schweregraden, die den Gewebeschaden und die Tiefe der Wunde beschreiben. Bereits bei Grad 1 ist äußerlich sichtbar, dass etwas nicht stimmt; ab Grad 4 liegt bereits ein schwere Gewebezerstörung vor.

Grad 1

Im ersten Grad zeigt sich eine Hautrötung, die nach Druckbelastung nicht verblasst. Die betroffene Stelle kann sich verhärtet oder geschwollen anfühlen und temperaturenabweichend sein, etwa wärmer oder kühler als umliegende Areale. Die Haut ist jedoch intakt – ein Frühwarnsignal für Dekubitus, das ernst genommen werden sollte, selbst wenn der Betroffene keine Schmerzen verspürt.

Grad 2

Beim zweiten Grad ist bereits ein Teilverlust der Haut erkennbar. Die Wunde reicht bis in die lederhautähnliche Schicht (Dermis). Klinisch wirkt sie wie eine offene Schürfwunde oder Blase mit rosafarbenem bis rotem Wundbett, ohne noch vorhandenen Schorf. Flüssigkeitsgefüllte Blasen sind möglich. Der Schaden bleibt oberflächlich, tiefe Gewebeschichten sind noch nicht betroffen.

Grad 3

Grad 3 ist dadurch definiert, dass alle Hautschichten zerstört sind. Die Wunde erstreckt sich tief ins Unterhautfettgewebe, kann kraterförmig wirken und sich täuschend klein präsentieren – unterminierende Wundbereiche sind möglich, die größer sind als an der Oberfläche sichtbar. Muskeln, Sehnen und Knochen bleiben in diesem Stadium in der Regel noch unversehrt, es besteht jedoch bereits erhebliche Gewebeschädigung.

Grad 4

Im vierten Grad ist nicht nur die gesamte Haut verloren, sondern auch Muskulatur, Sehnen oder Knochen sind betroffen – sie können frei liegen oder tastbar sein. Häufig entstehen Wundtunnel oder Untergrabungen, das Gewebe nekrotisiert und es können Beläge oder Schorfbildung auftreten. Dieser Grad gilt als schwerste Form eines Druckgeschwürs und ist oft mit Komplikationen verbunden.

Abweichend von der professionellen Pflege-dokumentation

Neben diesen vier klar definierten Stadien gibt es weitere Situationen, in denen die Tiefe des Dekubitus eines Patienten nicht eindeutig bestimmt werden kann. Liegt ein kompletter Gewebsverlust vor, die Wunde jedoch durch Schorf oder Beläge verdeckt ist, bezeichnet man diesen Zustand als Tiefe unbekannt. In einigen Fällen erscheint die Haut intakt oder verfärbt, etwa bei blutgefüllten Blasen – hier verbirgt sich oft bereits eine zugrundeliegende Gewebeschädigung, die nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Lassen Sie Ihren Verdacht durch eine qualifizierte Pflegekraft oder/und einen Arzt prüfen, um schnellstens eine geeignete Behandlung zu erhalten.