Alter ist kein Hinderungsgrund dafür, Neues auszuprobieren, und viele Seniorinnen und Senioren sind technologischen Errungenschaften gegenüber aufgeschlossen. Nicht wenige verfügen daher über moderne Kommunikationsmittel. Wer ein Smartphone sein Eigen nennt, dem bietet sich die Option, sich hieraus mit Apps einen persönlichen Allround-Alltagshelfer selbst zu kreieren.  

Ob Spiel und Unterhaltung, Gesundheit und Reise, geistiges Fitnesstraining oder Kommunikations- und Notfallhilfe – Senioren-Apps gibt es zu unterschiedlichsten Themenbereichen. Erfreulich ist, dass viele der Angebote, zumindest in einer Basis-Version, kostenfrei erhältlich sind. Nützliche Apps für fünf zentrale Anwendungsbereiche seien im Folgenden kurz vorgestellt. 

1) Notruf 

Jeder kann „plötzlich und unerwartet“ in eine Lage geraten, in der er rascher ärztlicher Hilfe bedarf. In Notsituationen verständigen Notruf-Apps den Rettungsdienst, auch wenn der Betroffene selbst nicht mehr fähig sein sollte, zu sprechen. Die GPS-Daten verraten, wo er sich gerade aufhält – sie werden an die Notrufzentrale übermittelt. Es gibt Apps, die weltweit alle Notfallnummern kennen und automatisch immer die richtige anwählen. Bei einigen Apps lässt sich zudem ein Notfallpass mit gesundheitlichen Informationen hinterlegen – damit sind potenzielle Ersthelfer optimal auf ihren Einsatz vorbereitet. App-Beispiele: „EchoSOS“, „Mein Notruf“. 

2) Mentaltraining

Höhere Konzentration und Gedächtnisleistung, einem Vergesslich-Werden vorbeugen: Vielfältig ist das Angebot an Apps, die sich der geistigen Fitness verschrieben haben. Dabei kann es darum gehen, Formen zu bestimmen, Verläufe vorherzusagen oder Zahlen richtig zu kombinieren. Manche der Apps wurden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern entwickelt – und der Anwender erhält eine Rückmeldung zu seinen „Trainingserfolgen“. App-Beispiele: „Lumosity”, „Sudoku.com“. 

3) Vorlesen

Längere Texte zu lesen, noch dazu in kleiner Schriftgröße und auf elektronischen Ausgabegeräten, ist für Ältere oftmals beschwerlich. Sprachausgabe-Apps (alternativ: Text-to-voice-Apps) minimieren die Mühen, indem sie den Text im Display vortragen. Ob Internetseiten, Nachrichten oder E-Mails von Freunden oder Verwandten – mit solch einem Alltagshelfer entgehen dem Anwender keine wichtigen Informationen mehr. Einige Apps verarbeiten unterschiedlichste Dateiformate und lesen bei Bedarf selbst E-Books vor. App-Beispiel: „Voice Aloud Reader“. 

4) Nachbarschaftshilfe

Die von Supermärkten bekannten „Von-Kunde-zu-Kunde“-Mitteilungstafeln haben damit ihren Weg auch in die digitale Welt gefunden: Bei Nachbarschaftshilfe-Apps geht es um mehr als ausrangierte Dinge, die günstig abzugeben oder zu verschenken sind. Hilfsangebote jeglicher Art lassen sich hier finden, wie beispielsweise Hundesitting, Einkäufe erledigen oder Pakete annehmen – bis hin zu zweckungebundenen Zeit-Geschenken. Hier zu stöbern, lohnt sich nicht nur für Seniorinnen und Senioren. Aber für die natürlich besonders, da sich schwerer fallende Aufgaben mit netten Nachbarn vielleicht neu organisieren lassen. App-Beispiele: „Nebenan“, „Nextdoor“. 

5) Arzttermine

Bei gesundheitlicher Beeinträchtigung stehen Arztbesuche mitunter häufig auf der Tagesordnung. Die Termine hierfür lassen sich mit Termin-Apps einfach online buchen und verwalten. Mit zusätzlich integrierter Videofunktion sind Arztkonsultationen via Call möglich – zeitsparend bei Fragen, für die ein Praxisbesuch nicht unbedingt erforderlich ist. Wie in Konsultations-Anwendungen üblich, lassen sich im Nutzerkonto meist Dokumente hinterlegen. App-Beispiele: „Doctolib“, „Doctena“. 

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