Senioren können stürzen, sich verirren, auch plötzlich auftretende massive körperliche Beschwerden und Probleme sind keine Seltenheit: Im Alltag lauern viele Gefahrensituationen und da ist es gut – und mitunter lebensrettend –, Hilfe herbeirufen zu können. Es gibt heute eine Vielzahl an technischen Notrufe und Benachrichtigungssystemen, die das Leben von Senioren und Hilfsbedürftigen sicherer machen. Alles Wissenswerte zu den verschiedenen Optionen erfahren Sie in diesem Beitrag.

Dass das Risiko für Stürze mit dem Alter steigt, dafür gibt es eine Vielzahl an Ursachen: nachlassende Muskelkraft, Reaktionsschnelligkeit und Koordinationsfähigkeit sowie Einschränkungen beim Seh- und Hörvermögen gehören ebenso dazu wie diverse Erkrankungen oder die Nebenwirkungen einer Medikation. Um die Möglichkeit einer Notfallbenachrichtigung haben sich technische Entwickler daher schon früh Gedanken gemacht.

Zu den ältesten Notrufe und Benachrichtigungssystemen gehören die Hausnotrufe, die seit den frühen 90er-Jahren auf dem Markt sind. Die Hausnotrufe setzen einen Notruf über das Festnetz ab, ohne dass der Betroffene das Telefon selbst noch erreichen können muss. Das System besteht aus einem Sender, der wie eine Armbanduhr am Handgelenk befestigt oder als „Funkfinger“ um den Hals getragen wird – im Notfall baut eine Auslösetaste über die Basisstation am Telefon eine Gesprächsverbindung auf.

Im Zuge des technischen Fortschritts haben sich auch die Notrufe und Benachrichtigungssysteme weiterentwickelt. Hinzu kamen Notrufe, die über Mobilfunk funktionieren und auch außerhalb der eigenen vier Wände und des eigenen Gartens Sicherheit bieten. Diese Systeme eignen sich für Senioren, die noch aktiv am Leben teilnehmen und viel unterwegs sind. Der Notknopf wird an der Kleidung angebracht und fällt Außenstehenden nicht sofort ins Auge.

Darüber hinaus sind heute Smartphones und Tablets für Senioren erhältlich, bei denen sich über eine Notfall-App oder einen Notrufknopf Hilfe herbeirufen lässt, samt GPS-Ortungsdaten. Im Laufe der Zeit kaum verändert hat sich das Ablaufschema im Ernstfall: Bei allen Notrufen versucht die Zentrale zunächst, mit dem Betroffenen in Kontakt zu treten. Ist dies nicht möglich, werden Angehörige, der Hausarzt oder Rettungsdienste informiert – je nachdem, was vereinbart und erforderlich ist.

Anbieter und Kosten für Notrufe und Benachrichtigungssysteme

Hausnotrufsysteme haben alle großen Wohlfahrtsverbände im Angebot, wie etwa die Johanniter-Unfall-Hilfe, das Malteser Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund sowie der Deutsche Caritasverband. Darüber hinaus sind etliche privatwirtschaftliche Anbieter am Start. Die Pflegekassen haben mitunter Verträge mit bestimmten Anbietern – vor einer Anschaffung ist daher zu empfehlen, diese Frage mit dem Anbieter oder der Pflegekasse zu klären.

Mit welchen Kosten ist zu guter Letzt zu rechnen? Wie bei einem Telefonanschluss gibt es eine Anschlussgebühr sowie eine monatliche Pauschale in Höhe von meist 20 bis 30 Euro für die Nutzung der Notruf-Infrastruktur, wie etwa der rund um die Uhr besetzten Zentrale. Die Pflegekassen beteiligen sich bereits ab Pflegegrad 1 mit monatlich 25,50 Euro. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der Pflegebedürftige allein lebt und überwiegend auf sich gestellt ist.

FAZIT: Notrufsysteme geben Sicherheit – bei überschaubaren Kosten. Eine Anschaffung ist daher in jedem Fall überlegenswert. Der Anwendungsbereich muss individuell passen.

 

Bildquelle: AdobeStock_158981781