Was ist Diabetes | Hilfreiche Tipps und der richtige Umgang mit Diabetes
Diabetes: Was ist das?
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr eigenständig regulieren kann. Es werden zwei Hauptformen unterschieden, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2:
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung. Hierbei greift das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie. Dadurch kann der Körper kein eigenes Insulin mehr produzieren, sodass Betroffene dieses regelmäßig spritzen müssen. Die Erkrankung beginnt meist im Kindes- oder Jugendalter und ist zurzeit nicht heilbar. Da Typ-1-Diabetes nur etwa 0,5 % der Fälle ausmacht, wird im Folgenden die andere Variante ausführlicher behandelt.
Denn Typ-2-Diabetes betrifft über 90 % der Diabetiker. Vielleicht kennen Sie diesen unter dem Begriff „Altersdiabetes“, doch die Bezeichnung ist nicht ganz korrekt. Zunehmend erkranken auch junge Erwachsene an Diabetes Typ 2. Er entsteht dadurch, dass die Körperzellen mit der Zeit weniger empfindlich auf Insulin reagieren (Insulinresistenz) und beginnt daher schleichend.
Diabetes Typ 2: Risiken und Chancen
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die einen Typ-2-Diabetes begünstigen können. Dazu gehören:
- Übergewicht (und damit einhergehend Bewegungsmangel)
- Ungesunde, zuckerreiche Ernährung
- Rauchen
- Genetische Veranlagung
Die gute Nachricht ist: Sie selbst können viel tun, um den Verlauf positiv zu beeinflussen! Denn eine Änderung des Lebensstils macht viel aus:
- Alltagsaktivität steigern (Treppe statt Aufzug)
- Süßigkeiten und Zucker reduzieren
- Alkohol vermeiden
- Abstände zwischen den Mahlzeiten einhalten
Besonders übermäßiges Bauchfett um innere Organe, verursacht durch eine stark fett- und zuckerhaltige Ernährung, gilt als besonderer Risikofaktor. Schon eine leichte Gewichtsabnahme in Kombination mit einer gesünderen Ernährung kann dazu führen, dass Blutzuckerspitzen vermindert oder ganz vermieden werden und die Bauchspeicheldrüse wieder besser funktioniert. In vielen Fällen können Medikamente damit reduziert oder vollständig umgangen werden!
Ernährung bei Diabetespatienten: Eine wichtige Stellschraube
Insbesondere bei einer anfänglichen Erkrankung kann der Verlauf durch eine Ernährungsumstellung (und damit einhergehend Gewichtsreduktion) umgekehrt werden – je kürzer Sie an Diabetes Typ 2 leiden, desto größer sind die Heilungschancen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist Eiweiß: Es sättigt und fördert den Muskelaufbau. Setzen Sie bei Ihren Hauptmahlzeichen auf ballaststoff- und eiweißreiche Nährstoffe und viel Gemüse.
- Vermeiden Sie Snacks! Dazu gehören auch kalorienhaltige Getränke wie Softdrinks und Latte Macchiato
- Vermeiden Sie Weißmehl und Zucker
- Fast Food enthält oft große Mengen an (verstecktem) Zucker und ungesunden Fetten. Genießen Sie es daher höchstens einmal pro Woche.
Lebensgefahr: Über- und Unterzucker
Für Diabetiker gibt es zwei sehr bedrohliche Situationen: die Überzuckerung (Hyperglykämie) und die Unterzuckerung (Hypoglykämie). In beiden Fällen liegt akuter Handlungsbedarf vor; daher sollte auch Ihr Umfeld die Anzeichen kennen.
Überzuckerung (Hyperglykämie)
Bei einer Überzuckerung liegt der Blutzuckerspiegel bei über 140 mg/dl. Steigt dieser stark an, führt dies zu einer zunehmenden Entgleisung des Stoffwechsels, was im schlimmsten Fall zu einem komatösen Zustand führen kann.
Symptome einer Überzuckerung:
- Starker Durst und vermehrtes Wasserlassen
- Trockener Mund
- Verschwommene Sicht
- Müdigkeit und Schwächegefühl
- Kopfschmerzen und Schwindel nach dem Aufstehen
Maßnahmen:
- Blutzucker messen und Insulin gemäß ärztlicher Anweisung verabreichen
- Notruf tätigen!
- Viel trinken, vorzugsweise Wasser, ungesüßten Tee oder Brühe
Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Von einer Unterzuckerung spricht man, wenn der Blutzuckerwert unter 60 mg/dl liegt.
Mögliche Ursachen:
- Eine Mahlzeit wurde ausgelassen
- Ungewohnt viel Sport
- Schwitzen durch starke Temperaturunterschiede
- Infekte, Durchfall und Erbrechen
- Alkohol (bei abendlichem Konsum kann die Unterzuckerung erst im Schlaf eintreten und wird nicht bemerkt!)
Symptome der Unterzuckerung:
- Kaltschweißigkeit und schneller Puls
- Blässe
- Heißhunger
- Sprach- und Sehstörungen
- Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Krampfanfälle
- Bewusstseinsstörungen
Maßnahmen:
- Blutzucker messen
- Schnell wirkende Kohlenhydrate einnehmen (Traubenzucker, Fruchtsaft, Gummibärchen)
Besser zu viel als zu wenig! Gegen eine zu hohe Zuckeraufnahme kann schnell Insulin gespritzt werden.
Diabetiker aufgepasst: Kontrolltermine nicht vergessen!
Unbehandelt kann Diabetes mellitus zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, wie Nerven- oder Nierenschäden, Fuß- und Augenproblemen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Diese Folgeschäden und chronische Komplikationen können jedoch auch dann entstehen, wenn der Blutzuckerwert nicht richtig eingestellt ist. Sie können diese Probleme vermeiden, indem Sie verschiedene Untersuchungen wahrnehmen.
Untersuchungen einmal im Quartal:
- Kontrolle des HbA1c (Blutzuckerlangzeitwert)
- Körpergewichts-Check
- Fuß-Check (Prüfung, ob eine Beeinträchtigung der Nerven oder Durchblutung vorliegt)
- Blutdruckmessung, idealerweise in Form einer 24-Stunden-Messung
- Spritzstellen, sofern Sie Insulin spritzen
Untersuchungen einmal jährlich:
- Augenspiegelung
- Nierencheck mittels Urin- und Bluttests
- Laborwerte
- Ganzkörperuntersuchung
- Zahnkontrolle, da Diabetespatienten häufiger an einer Parodontitis leiden
Diabetes mellitus auf einen Blick:
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper den Blutzuckerspiegel nicht richtig regulieren kann. Besonders Typ-2-Diabetes wird durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt, darunter Übergewicht. Eine Änderung des Lebensstils, etwa durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung, kann Menschen mit Diabetes dabei helfen, den Blutzuckerspiegel wieder zu senken und die Krankheit besser zu kontrollieren.
Woran erkenne ich Diabetes?
Diabetes kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen. Ein häufiges Anzeichen ist starker Durst, der oft mit einem vermehrten Harndrang einhergeht. Betroffene fühlen sich häufig müde und antriebslos, was die tägliche Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen kann. Zudem kann es zu Juckreiz und Hautentzündungen kommen, die oft hartnäckig sind. Heißhungerattacken treten ebenfalls häufig auf und es können gleichzeitig Sehstörungen wahrgenommen werden. Eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie schlecht heilende Wunden, insbesondere an den Füßen, sind ebenfalls typische Anzeichen. Manche Betroffene bemerken auch Übelkeit und Schwindel. Ein weiteres Symptom ist der Azetongeruch beim Ausatmen, der bei fortgeschrittenem Diabetes auftreten kann. Diese Symptome sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.
Ihr Pflegedienst mit Diabetes-Kompetenz
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